Echter Salbei - (Salvia officinalis)

Heimisch ist dieses blütenreiche Lippenblütengewächs im mediterranen Raum, wo es auf kalkreichen, trockenen Böden gut gedeiht und in Unterarten auftritt. Mit einem aufrechten, häufig verzweigten, rundlich bis 4-kantigen und in Bodennähe verholzten Stängel erreicht der Halbstrauch eine Wuchshöhe bis zu 80 cm.
Die bis zu 7 cm langen und 2 cm breiten Blätter stehen kreuzgegenständig. Sie weisen einen fein gekerbt- gezähnten bis glatten Rand und unterseitig eine dichte Behaarung auf.
Im Mai – Juli entwickelt sich die üppige Blütenpracht quirlig in einem ährenartigen Blütenstand über mehrere „Stockwerke“. Die violetten Blüten tragen eine fast gerade Oberlippe und eine 3-teilige Unterlippe.
Arzneilich finden die Blätter Verwendung. Sie enthalten neben Gerb- und Bitterstoffen ein ätherisches Öl mit verschiedenen, meist cyclischen Kohlenwasserstoffen wie Campher und Cineol (Eucalyptol). In der dalmatinischen Unterart tritt in sehr hoher Konzentration das Monoterpen Thujon auf, das Schwindel und Herzrasen verursacht und daher als Giftstoff einzustufen ist. Die spanische Unterart ist thujonfrei.
Die Droge findet Anwendung bei Entzündungen im Mund- und Halsbereich und auch gegen übermäßiges Schwitzen. Hierzu stehen neben den Blättern als Tee unterschiedliche pharmazeutische Zubereitungen zur Verfügung.
Den arzneilichen Gebrauch von Salbei gab es bereits im antiken Griechenland. Auch aus dem Mittelalter sind Anwendungsbeschreibungen gegen allerlei Leiden überliefert.
Der Glaube an die Wirkkraft des Salbeis war schon in der Vergangenheit sehr hoch. So sollen sich früher in manchen ländlichen Gegenden Frauen vor dem Kirchgang Salbeibüschel unter die Kleider gesteckt haben. Das sollte sie während der sonntäglichen Predigt vor dem Einschlafen bewahren.

| Hi | 23.02.2023

Salbei Botanisch 

Familie: Lippenblütengewächs
Gattung: Salvia
Blütezeit: 
Vorkommen: Mittelmeerraum. 
Name: Salvia leitet sich vom lateinischen 'salvare' = heilen ab.
Wuchsform: Immergrüne Staude mit graugrünen Blättern

Literatur z.B.
Stratmann, Ursula. Mein Stadtkräuterbuch. München: Kailash, 2016. Diverse Textstellen
Bausch, Dr. Peter. Die Kräuterfibel. Umweltzentrum Heerser Mühle e.V. 2009. S. 61

Die Arzneipflanze des Jahres 2023 wurde von der Forschergruppe Klostermedizin ausgewählt.
http://www.klostermedizin.de/index.php/heilpflanzen/arzneipflanze-des-jahres/72-arzneipflanze-des-jahres-2023-echter-salbei-salvia-officinalis
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| Me | 05.03.2023